Mittwoch, 16. Dezember 2020

Das Jahr, in dem ich als Schriftsteller fast reich und berühmt wurde

Der literarische Jahresrückblick 2020 von Bernhard Straßer und den Chiemgauseiten

Das so unscheinbare und noch ganz und gar unbeschriebene Jahr 2020 begann voller Vorfreude und dem festen Vorsatz, meinen Buchvertrag für das inzwischen fertiggestellte neue Manuskript zu unterzeichnen. Das würde easypeasy klappen – schließlich machte ich gerade die „Riseup and shine – University“ von Laura Malina Seiler und hatte dieses Ziel so heftig manifestiert, dass das Universum gar keine andere Chance hatte, als es wahr werden zu lassen. Ich hätte die sogenannte RUSU lieber nicht machen wollen. Denn (bis auf diesen einen) haben sich nahezu alle meine Wünsche an das Universum  für 2020 erfüllt. (Nicht mehr fliegen, weniger Autofahren, mehr Zeit für die Familie etc.) Dass ich dazu eine Quantenmechanik auslöste, die 4,5 Milliarden Menschen in einen temporären Lockdown zwang, tut mir nachträglich natürlich leid und ich möchte mich an dieser Stelle aufrichtig bei allen Betroffenen entschuldigen!

Doch zunächst begann alles wie gehabt. Die Kulturreihe „Gutes zur Kaffeezeit“ ging in die nächste Runde und noch ahnte keiner von uns, dass es die letzten Auftritte am Güßhübel sein würden. Von einer Münchner Buchbloggerin wurde ich zum Interview ins LandhausTanner eingeladen. Auch wenn ihr Projekt im Sande verlief – hey  - wie oft im Leben erlebt man es, dass die exquisiteste Küche der Region nur für zwei Personen ein 4-Gänge-Menü zaubert?


Als ich kurz darauf auch noch von meinen geschätzten Kulturkollegen Ralf Enzensberger und Max Berger zu einer gemeinsamen Podcast – Folge eingeladen war, schien das Jahr schon vollendet, noch ehe es richtig begonnen hatte. Aber was des einen Highlight ist, ist des anderen Alltag. Und Ralf lehrte mich, dass man mit dem Wort „Highlight“ sparsam umgehen soll. Keine zwei Wochen nach dem Podcast-Nachmittag lud er mich zur Lesung von Ferdinand Schirach nach Stein an der Traun ein. Ich saß zwar, nicht wie er, der auf der Bühne Ferdinand von Schirach interviewte, nur im Publikum, grandios war es so oder so.



Mein ganz persönlicher Held ist aber nicht Herr von Schirach, sondern sein Cousin Benedict Wells. Den durfte ich im März kennenlernen im buchstäblich letzten Moment, bevor sich die Vorhänge der Kultur endgültig schlossen. Zusammen mit meinem hochgeschätzten Autorenkollegen Fabian Bader besuchten wir die Lesung im Rahmen von „Regensburg liest ein Buch“. Die spannenden Gespräche mit Fabian Bader wären schon für sich allein stehend eine Reise nach Regensburg wert gewesen. Dass wir unsere literarische Gesprächsrunde auf Benedict Wells ausweiten konnten, hatte etwas utopisches an sich und einen Abend lang glaubte ich, dass 2020 alles möglich ist. Denn während der Lesung sprachen wir noch über Benedict Wells Literaturagentur Eggers. Auch dort hatte ich auf Rat von Ronja von Rönne mein Manuskript geschickt. Als ich Nachts kulturtrunken meine Mails checkte, entdeckte ich auch eine Nachricht der Agentur Eggers, die mein komplettes Manuskript anforderten. Es war exakt so, wie ich es im Seilerin-Kurs manifestiert hatte. Mein Buch würde verlegt, es würde durch die Decke gehen und verfilmt und ich würde nie wieder als Beamter vom Arbeitsamt firmieren müssen. Die Quantenmechanik funktionierte! 

Allerdings dann doch anders, als geplant. Es kam der Lockdown in Bayern. Die Kultur wurde eingefroren, wenn sie das Jahr überhaupt überlebte. Ich fungierte vorübergehend als Kameramann eines sich verzweifelt auf digital umstellenden Yogastudios. Zeitgleich arbeitete ich als Kurzarbeitergeld-Sachbearbeiter und begann ein – dann doch recht gut beachtetes – Corona Elterntagebuch zu schreiben.

Da auch ich nun keinen Auftrag als Autor mehr hatte, stellte ich in einer Marketing-Husarenaktion mein Buch „Sternesieht man nur bei Nacht“ für einige Tage als Gratis E-Book ins Internet. Ich dachte, die fünf, sechs Downloads kann ich schon verschmerzen. Letztendlich luden über 1000 Menschen das Buch herunter und noch Wochen später wurde es auf Kindle unlimited eifrig gelesen. Wow, das hatte mich dann doch platt gemacht.

Als der Frühling kam und wir mit unfrisiertem langem Haar Aperol schlürfend im Garten lungerten, erhielt ich jene knappe Nachricht, die laut der RUSU eigentlich nie hätte kommen dürfen: Eggers sagte ab – man könne keine neuen Autoren aufnehmen. Eine Weile lief ich als Corona-Opfer gebückt durchs Leben und tobte all meine Energie, die ich zuvor in die Träume, ein erfolgreicher Autor zu werden, gesteckt hatte, in die Notfall-Hotline vom Arbeitsamt. Dort telefonierte ich mit Menschen, die Corona wirklich hart erwischt hatte und hörte schon bald auf zu jammern.


Statt vertaner Chancen hinterherzujammern, wurde ich wieder aktiv und nahm an zwei Kursen von Arwed Vogel teil. Einen Online und den zweiten endlich wieder in Präsenz im Kloster Scheyern. Dort lernte ich einige wunderbare Autorenkollegen/innen kennen und es entstand eine Heldenreise über meinen Namensvetter Pater Bernhard Walcher. 


Im Hochsommer kam das seit längerem geplante Projekt der Tourismusregion Waginger See noch einmal in Gang. Eva Bernauer von der Tourismus-Info Waging am See stellte den Kontakt zwischen mir und Axel Effner her und wir trafen uns zum Fototermin in Kirchanschöring. Axel Effner ist übrigens eine Lokalreporter-Legende und ich kenne seine Texte seit über zwanzig Jahren. Damals stellte ich mir mein späteres Leben genau so vor: Einmal so berühmt zu sein wie Axel Effner!

Diesmal allerdings stapften wir durch den Finsterwald und sinnierten beim Fototermin über diese mit bekanntesteurbane Legende in unserer Region.

Im Sommer begann eine kleine Seltsamkeit. Google hat ja bereits seit einigen Jahren ein kleines Faible für die Chiemgauseiten. Lange Jahre listete es mich unter der Top 5 bei den Suchergebnissen nach „Traunstein“. Diesen Platz konnte ich zuletzt zwar nicht mehr halten. Allerdings schoss ich beim Thema „Sag mal Klopapier“ auf Platz 1. Ebenso beim Thema „Corona Kurzgeschichten“. Das klingt auf den ersten Blick jetzt nicht wie ein supergroßer Durchbruch. Aber der Erfolg mit „Die nervigstenKindergartensprüche aller Zeiten“ führte dazu, dass auch zahlreiche andere Beiträge aus dem Elterntagebuch von Google höher bewertet wurden. Und auf einmal war ich auch beim Keyword „Kurzgeschichten“ in der Top 10. Von Deutschland. Und – verdammt noch eins – genau darauf hatte ich doch die letzten Jahre hingearbeitet!



Meinen schönsten Termin des ganzen Jahres hatte ich schließlich im Oktober. Jenny Knott lud mich als Autor in die Fachakademie für Sozialpädagogik in Traunstein ein. Zwei Stunden lang erzählte ich den wissbegierigen künftigen Erzieher/innen über Gefühle in der Literatur, Erzählperspektiven und perfekte erste Sätze.

So ein wahnsinniges Jahr darf man natürlich nicht still und leise ausklingen lassen. Deshalb werkte ich zusammen mit meiner Frau an einem gemeinsamen Adventskalender von Yoga-Dahoam und den Chiemgauseiten. Seit 1. Dezember präsentieren wir täglich neue Geschichten, Yoga-Übungen oder Kraftorte aus der Region. Mit dabei sind auch die beiden Videos, die ich für eine zweite Adventskalender-Aktion aufnehmen durfte. Berni Oberauer, Rudi Göbel und Jürgen Pieperhoff vom VdK Traunstein nahmen für ihren Adventskalender Geschichten auf, die regionale Autoren vorlasen. Auch meine Autorenkollegen Gustl Lex und Nik Mayer waren mit dabei.

Vor allem meine Corona-Weihnachtsgeschichte „Das Jahr, in dem Weihnachten fast ausfiel“ ist ein kleiner Erfolg geworden. Tausende Menschen haben seitdem die Geschichte schon auf meinen Chiemgauseiten angeklickt.

Demnächst geht die RUSU von Laura Malina Seiler wieder los. Ich werde mich diesmal darauf konzentrieren, dass die Pandemie gestoppt wird UND ich als Schriftsteller reich und berühmt werde. Mal schauen, was uns mein Unterbewusstsein nächstes Jahr dann so beschert…



1 Kommentar:

  1. Mein Zeugnis darüber, wie ich Mitglied der Illuminaten wurde. Ich möchte Leute kennenlernen, die sich der großen Illuminaten als großartiges Mitglied der Illuminaten anschließen wollen, die mich als großartiges Mitglied haben wollen. Sein Name ist Lord Felix Morgan. Hilf mir, mein Leben aus der Stufe des Todes wiederzugewinnen. Nach ungefähr 2 Jahren und sechs Monaten entlassen. Nachdem so viele Mitglieder der Illuminaten betrogen wurden. Im Laufe der Jahre war ich hoffnungslos und finanziell im Boden. Aber eines Tages, als ich im Internet stöberte, stieß ich auf den Posten des großen Illuminaten Lord Felix Morgan und es sagte, wenn Sie einer der großen Illuminaten sind, können Sie berühmt, reich und erfolgreich im Leben sein. Ich kontaktierte ihn und erklärte alles und er empfahl die verwendete Registrierung und bezahlte das große Mitglied, um mir zu starten, und ich wurde in die Illuminati -Weltordnung initiiert. Danach gaben sie mir alle Richtlinien und ließen mich wissen, dass die neuen Mitglieder nach der Einweihung mit der Summe von 1.000.000 USD bar belohnt werden. Mit Hilfe von Lord Felix Morgan. Ich wurde als volles Mitglied der Illuminaten initiiert. Wenn Sie Rat haben, dass Sie zuvor einen Betrüger ausprobiert haben oder sind, liegt es an mir, Ihnen zu helfen, sich anzuschließen. Probieren Sie also Lord Morgan. Es ist Ihre beste Chance, das zu werden, was Sie in Ihrem zukünftigen Leben wollen. Kontaktieren Sie ihn unter WhatsApp +2348055459757 oder senden Sie eine E -Mail: Illuminatiofficial565@gmail.com

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