Von Stephen King bis Wanda

Egal ob Buch oder Musik: Es gibt einige Künstler die mich nicht nur für ein, zwei Wochen geflasht haben, sondern für komplette Lebensaschnitte. Ihre Texte sind in meine Geschichten eingeflossen. War es ganz schlimm, habe ich mich im Fasching als die Person, die mich inspirierte, verkleidet und wochenlang geredet wie sie. Meine Frau kann ein Lied davon singen. (Kein inspirierendes)
Meistens sind in jeder Phase ganz passable Texte rausgekommen. Immer jedoch legendäre Zeiten, die ich immer mit der jeweiligen Person verbinden werde.
Aber mal ganz von vorne: Der erste Künstler der zumindest ein kleines Licht in mir anknipste, war Stephen King. Gelesen habe ich Christine, Es und The Stand. Es reichte, um mich für das große Erzählen zu begeistern. Die auserlesene Gruppe die "Der Finstermann" gelesen hat, kann unschwer meine Inspirationsquelle nachvollziehen.
Danach folgten, so viel schonungslose Ehrlichkeit muss sein, "Die Springer". Naja, ich war jung und brauchte die Inspiration. Zwei, drei Alben lang haben mich die Texte der Band begleitet und viele Zitate und Erlebnisse sind in die damaligen Geschichten eingeflossen. Was für'n Lejben!
Danach war eine Weile Schluss mit Schreiben. Bis ich im Kino "Die fetten Jahre sind vorbei" gesehen habe. Eine gelbe Wunderkerze der Inspiration knallte in meinem Kopf und monatelang beschäftigte ich mich mit Daniel Brühl und alles was mit dem Jahrhundertsong "Hallelujah" zu tun hatte. Damals entstanden die "Rote Mühle" und "Die Verführung der Bathseba".

Aber auch ein Klassiker kam zu der Zeit heraus: "Glamourous Indie Rock'n Roll Girl" war das Gedankenspiel, was passiert wäre, wenn Friedrich Schiller und Uschi Obermaier in einer WG zusammengewohnt hätten. Die Erzählung wurde eine erste Charakterstudie für die später folgenden "Kleinstadtrebellen", meinem ersten Roman.
Nach Falco krachte der Zauberberg in mein Leben. Ein Buch das mich nachhaltig faszinierte. Da ich zeitgleich an "Sterne sieht man nur bei Nacht" schrieb, flossen zahllose Elemente aus dem Zauberberg auch in mein Buch ein. Zur selben Zeit entdeckte ich einen jungen österreichischen Autor der mich mit seinen Büchern aber auch mit seinem Privatleben in seinen Bann zog: Thomas Glavinic. Sein "Das größere Wunder" und die folgenden Jonas-Bücher erschlossen mir eine völlig neue Art der Literatur.

Das klingt jetzt arg pathetisch, aber so hat es sich die zwei Jahre, die ich mich mit Herrndorf und Glioblastomen herumschlagen musste, angefühlt.
Zu guter Letzt ist noch die Wien-Phase Teil 2 zu erwähnen. Neben Falco gibt es da noch die wunderbare Band Wanda die es sehr gut versteht, die Filmmusik zum jeweiligen Lebensabschnitt zu schreiben. Ein bisserl morbid, stets leidenschaftlich und sehnsüchtig. Und ja, auch in den Sternen kann der aufmerksame Leser jede Menge Wanda herauslesen.
Viel Spaß beim Rätseln!