Mittwoch, 29. April 2015

Wie sieht die Zukunft des FC Bayern aus?

Der FC Bayern - Meister am Krückstock, müde Weltmeister

Superhelden, die dem FC Bayern fehlen: Badman und Robben
Erst jetzt, zum Ende der Saison, bewahrheitet sich die alte Regel, dass der FC Bayern in einer Saison nach einer Weltmeisterschaft früher oder später einbricht. 
Umso höher muss man den Gewinn Meisterschaft, der vielleicht ersten nicht gefeierten Meisterschaft der Bundesligageschichte, einordnen. Vielleicht wird der Bayernfan erst am letzten Spieltag zu schätzen wissen, was Team und Verantwortliche geleistet haben.
Vor den Spielen gegen Barcelona scheint ein Finaleinzug in Berlin jedenfalls wie ein Fußballwunder, betrachtet man den Kader, besser gesagt, die Verletztenliste genauer: Arjen Robben, der zuletzt in Weltklasseverfassung war. Offensivgenie Franck Ribéry. Österreichs Jahrhundertfussballer David Alaba. Nationalspieler Holger Badstuber. Jetzt vielleicht auch noch Robert Lewandowski, zuletzt Torgarant. Kein Wunder, dass zuletzt auch kritisch auf die medizinische Abteilung geschaut wurde, derartige Mechanismen gibt es in jedem Amateurverein. 
Andererseits stehen weiterhin 11 überragende Fußballer auf dem Platz. Fußballer, die bewiesen haben, zu außergewöhnlichem fähig zu sein, wenn die Moral und Psychologie stimmt. Dazu hat man ein Trainergenie am Spielfeldrand?
Augenscheinlich wird aber, dass diese legendäre Mannschaft womöglich ihren Zenit überschritten hat. Die Ära Lahm/Schweinsteiger hat mit dem Triplegewinn seinen Höhepunkt erreicht, der Weltmeistertitel zusammen mit den Dortmunder Ergänzungsspielern, die Folge aus dieser Glanzzeit. Aber dem, was mir dem 2010er Champions League-Finaleinzug unter van Gaal begonnen hat, geht langsam die Puste aus. Die Hauptakteure nähern sich dem Fußballrentenalter, Lahm und Alonso wirkten gegen Dortmund müde, Schweinsteiger motiviert, aber sein seit einem Jahr angeschlagene Körper am Limit. 
Nach der Niederlage gegen Dortmund wirkte
der FC Bayern lädiert.
Ein Umbruch muss kommen. Möglichst bald. Müller und Alaba werden die neuen Köpfe und Identifikationsfiguren der Zukunftsbayern sein. Um sie wird sich eine neue, hungrige Mannschaft formieren müssen. Ob Mitchell Weiser, Rode oder Gaudino dazu gehören werden, wird sich zeigen. Das Potential ist bereits da. Doch wer wird den Umbruch leiten? Wird es Pep Guardiolas Langzeitprojekt? Wie viel Zeit wird er haben, wird er sich selbst geben? Wird er junge Spanier holen? Oder wird er 2016 einen greisen FCB an einen Nachfolger übergeben?
Oder wird es noch einmal eine Gerlandsche goldene Generation geben, die wie aus dem Nichts auftaucht wie damals Thomas Müller & Co. ?
Ich wage zu prophezeien, dass Jahr Drei unter Pep Guardiola ein entscheidendes wird: Wird die Bayerische Identität erhalten bleiben? Wird Guardiola ein Espagnol Monaco formen? Werden es Titel sein, die den FCB voranbringen? Oder doch wieder Niederlagen wie in der Vergangenheit? Nach den beiden Spielen gegen den BFC wissen wir vielleicht schon ein wenig mehr. 

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