Quelle: http://www.petzi-forschung.de |
Bücher Nominierung
Analog zur Ice Bucket Challenge kursiert gerade die Bücher Nominierung durch das Internet. Welche Bücher haben ihren Werdegang am meisten beeinflusst, lautete die Frage. Ich wollte natürlich ganz vorne beginnen:
Die beliebte Frage, "Was war Ihr erstes Buch?", kann ich klar beantworten: es war ein Pixibuch über die Abenteuer vom Petzi Bär. Obwohl ich es noch heute, soweit ich es beurteilen kann, für ein starkes, eindrucksvolles Werk halte - das Original habe ich bereits in jungen Jahren verschlampt - ist es nicht das einzige Buch, das mich beeinflusst hat.
Die beliebte Frage, "Was war Ihr erstes Buch?", kann ich klar beantworten: es war ein Pixibuch über die Abenteuer vom Petzi Bär. Obwohl ich es noch heute, soweit ich es beurteilen kann, für ein starkes, eindrucksvolles Werk halte - das Original habe ich bereits in jungen Jahren verschlampt - ist es nicht das einzige Buch, das mich beeinflusst hat.
Ich muss wohl noch weiter ausholen: Meine Mutter war Büchereileiterin. Und obwohl ich Zugang zu Büchern hatte, so kommt es mir heute vor, wuchs ich in einem literaturarmen Haus auf.
Der Bücherschrank enthielt Dutzende Exemplare von Readers Digest, die ich heute nicht mehr beurteilen kann. Ich meine, mich dunkel an Moby Dick und den Namen Hemingway zu erinnern. Aber meine Eltern lasen Krimis, mein Vater liebte Biographien. Sie lasen zur Zerstreuung. Anderes kannte ich also nicht.
Gab es ein "life changing" Buch? Nein. Es waren immer mehrere Bücher.
Im Kindergartenalter waren es alle Preussler-Bücher. Mutter las uns die kleinen Hexe-, Wassermann- und Schlossgespenst vor. Natürlich den Hotzenplotz.
Später die unendliche Geschichte.
Ein unfassbar wertvoller Schatz waren mir im Bücherschrank die Sachbücher: Hirmers Bildband über Ägypten. Bücher über Dinosaurier und untergegangene Kulturen. Schon in der Grundschule kannte ich Tut Anch Amun und Nofretete, las selbst Sinuhe der Ägypter.
Meine ersten Bücher waren Abenteuerbücher: Fünf Freunde. Die drei Fragezeichen. Karl May langweilte mich.
Mit richtiger Literatur kam ich nicht in Berührung. Auch auf dem Gymnasium lange Zeit nicht. Hexen in der Stadt. Anne Frank.
Später Biedermann und die Brandstifter, der Richter und sein Henker, Emilia Galotti und Kabale und Liebe. Ich bezweifle, dass ich die Schullektüren ganz gelesen habe. Interessiert haben sie mich nicht.
Ich verschlang hunderte Comics. Asterix, Lucky Luke, Tim und Struppi - dafür liebte ich die Bücherei meiner Mutter. Micky Maus, Yps. Sämtliche Carlsen Comics.
Nebenbei versuchte ich mich aber auch an Seltsamkeiten wie Marlen Haushofers "Die Wand", das mir meine Mutter empfahl. Vielleicht tue ich ihr Unrecht, dass sie mich nicht zur Literatur angeregt hat. (Ich kam nicht über die ersten Seiten hinaus)
Als Teenager wurden die angesagten Unterhaltungsromane bedeutsam: Crichton, Grisham. Später Steven King. (Jurassic Park, Akte, Christine)
Bücher mussten spannend sein. Dass mehr in Büchern steckte, wusste ich zwar, aber ich verstand es nicht.
Vielleicht war es ausgerechnet mein Jahr in Amerika, das mich der Literatur näherbrachte.
Emerson und Thoreaux- ich las gerade Sofies Welt. Arthur Miller - The Crucible. Fahrenheit 451. Wer ist dieser verdammte Gatsby und was der Catcher in the rhy? Steinbeck - Of mice and man.
Zu Hause ging es weiter: Huckleberry Finn, Kill a mockingbird. Ich wollte sie alle lesen. Romeo and Juliet, Hamlet, möglichst auf Englisch. Selbst. Ulysses stand auf einmal in meinem Bücherschrank.
Und dann auf einmal das erste Buch, das mich weghaute: John Irvings Garp und wie er die Welt sah. So können also Romane sein.
Ich las noch Owen Meany und wagte mich danach an die Blechtrommel und stellte überraschende Parallelen fest.
Der Werter wird zum Lebensmanifest, Lolita packe ich bald wieder weg. Stein und Flöte und die Säulen der Erde die Bücher, die mich eine Weile begleiten.
Als Zivi den Faust und den Harry Potter (auf englisch) in der Tasche.
In Mannheim - natürlich - die Räuber. Erste Begegnung mit Thomas Mann. Soloalbum, so wie ich mich fühlte. Den Taugenichts in Heidelberg gelesen. Auf einmal tonnenweise Gedichte.
Erich Fried in Rosenheim.
Die Explosion aber erst durch Krechel und Niemann: Hülswitt, Faserland, Dostojewski, auf einmal war kein Name zu groß. Lange Zeit Hemingway, zuletzt der Zauberberg und eine Ahnung, was Literatur sein kann.
Mehr zu lesen gibt es auf bernhardstrasser.de
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